Das Chemiehaus ächzt hie und da

Das hätte sich das alte Chemiehaus des Kantons ja nicht träumen lassen – dass es im Jahr 2023 zu einem quicklebendigen Wohnhaus wird. Auf einmal geht es nicht mehr um Lebensmittelkontrollen, nicht mehr um Musterschulen, sondern nur noch um ein genossenschaftliches Zusammenleben. Die Menschen, die früher hier täglich ins Labor oder Büro zur Arbeit gingen, sind ausgezogen in das neue Verwaltungszentrum „Sinergia“ in Chur Süd. Ein paar Jahre war die im Volksmund als „Chemiehaus“ bekannte Liegenschaft dann unbenutzt, bis sie als „Genossenschaft Planaterra11“ zu wirklich neuem Leben erwacht ist.

Und dieses „Erwachen“ dauert ja noch an, hauptsächlich, was die Umgebung anbetrifft. Niemand unter den Aussenstehenden glaubte ja im Ernst, dass die fünfzig bisherigen Parkplätze tatsächlich zugunsten einer Grünanlage aufgehoben werden. Aber so ist es wirklich: derzeit werden Pappeln und Lindenbäume gepflanzt, es wird Humus herbei geschafft, Blumenrabatten sind vorgesehen….

Nur manchmal ächzt das Haus etwas unter den Veränderungen. So etwa bei den Fensterstoren: diese konnten ja aus der alten Baumasse gerettet werden. Kosteneinsparung – sie mussten nicht durch neue ersetzt werden. Aber nun, nachdem die Storen lange Zeit einfach nicht bewegt worden sind, passt ihnen das tägliche Auf- und Abkurbeln gar nicht. Es ist eine Gymnastik, an welche die Lamellen und die Getriebe nicht mehr gewöhnt sind. Also bocken einige von ihnen – auch in meiner Wohnung blieben die Storen einfach oben hängen. Die Geschäftsführerin musste Fachleute bestellen. Diese sind heute auf die Leiter gestiegen, mussten den Storenkasten öffnen, ziemlich rütteln, dann das Getriebe etwas mit Öl besprühen, und jetzt laufen die Storen wieder „wie geschmiert“.

So ist das halt in einem über hundert jährigen Haus. Aber ich glaube fest, dass sich die alten Mauern über den neuen Betrieb sehr freuen!

Auf dem Bild: Nicht Einbrecher, die übers Fenster steigen, sondern Storen-Fachleute!

Dies ist mein erster Blog aus Chur

Guten Abend meine lieben bisherigen Follower und herzlichen Gruss an die Neuen! Als einstige Journalistin und gelernte Fotografin kann ich ja das Schreiben auch am neuen Wohnort nicht lassen. Es musste damit gerechnet werden, dass ich weiterhin Gedanken und Bilder verbreite – aber keine tiefschürfenden oder langatmigen Sachen, versprochen. Sondern just das, was man halt rund um das genossenschaftliche Wohnen so erleben kann.

Das war aber schon ganz schön viel im Monat Februar! Denn nicht wie in einem längst bewohnten Haus gab es einen fliessenden Wechsel von Bisherigen und Neuen, sondern es wurden quasi alle 16 Wohnungen innerhalb von etwa drei Wochen bezogen. Menschen, die ich vorher noch nie gesehen hatte, fragten freundlich: „Hallo, bist du die Susi?“ Jetzt sollte ich mir also so viele neue Namen merken, und das in meinem Alter. Ha, aber wir hatten immerhin schon eine Party mit jenen beiden, die ihren Geburtstag im Februar feiern! Und sonst weiss ich einfach mal sicher den Namen unseres Hauswarts: Jonathan. Er hat mir den Gebrauch der Waschmaschine erklärt, die mit einer aufgeladenen Karte in Gang gebracht wird.

Rund ums Haus und auch in den Gängen ist allerdings noch gröbster Bauplatz. Da sind Bauleute aus vielen Branchen zugange, es gibt Lärm und Staub. Und dennoch auch hier Erfreuliches: gestern wurde der neue Brunnen angeliefert. Es ist ein Monolith von grösserem Ausmass, aber mit nur wenig Tiefe. Wohl deshalb, damit Kinder gefahrlos darin plantschen und auch Grosse ihre Füsse baden können. Wie soll denn der Brunnen benamst werden? Dazu läuft jetzt ein Wettbewerb auf Facebook oder hier zum Abrufen: https://forms.gle/zBCTZiUr1gGTuMgp7

Alles klar? hier schon einmal ein Foto dieses schönen Sprudelobjektes.

Der Brunnen an der Planaterrastrasse 11.

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